Der richtige Standort entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Gerade bei einer Gründung oder Expansion lohnt sich eine fundierte Analyse – denn wer weiß, wo die Kundschaft ist, hat die Nase vorn.

Eine Standortanalyse zeigt dir, welche Faktoren wichtig sind und wie du diese gezielt bewerten kannst.

Standortwahl: Bauchgefühl oder Analyse?

Viele Einzelhändler verlassen sich bei der Standortwahl auf ihr Bauchgefühl oder persönliche Erfahrung – das ergab eine Studie zur Standortplanung in Deutschland und der Schweiz. Dabei ist ihnen durchaus bewusst, dass in einer professionellen Analyse noch viel ungenutztes Potenzial steckt.

Was bisher fehlt? Feinere Methoden und aktuelle Daten. Doch genau hier liegt das Problem: Die regelmäßige Aktualisierung und Auswertung gilt als zu aufwendig – vor allem für kleinere Betriebe. Zum Glück gibt es heute digitale Hilfsmittel, die diese Lücke schließen können.

Digitale Hilfe statt Datenchaos

Die gute Nachricht: Für die mühsame manuelle Datensammlung gibt es heute clevere digitale Lösungen. Moderne Tools übernehmen das Zusammenführen und Auswerten relevanter Standortdaten – von Bevölkerungsstruktur über Wettbewerb bis hin zur Kaufkraftanalyse.

Gerade für Existenzgründer bedeutet das eine enorme Erleichterung. Statt selbst komplizierte Statistiken zu wälzen, nutzt du heute fundierte Standortbewertungen – einfach, schnell und mit aktuellen Daten.

Was gehört zur Standortanalyse?

Eine gute Standortanalyse liefert die Antwort auf die zentrale Frage: Ist dieser Ort der richtige für mein Geschäft?

Dafür brauchst du konkrete Daten – und zwar zu folgenden Faktoren:

• Einzugsgebiet: Aus welchem Umkreis kommen potenzielle Kunden? Je nach Branche reicht das vom direkten Wohnviertel bis hin zum gesamten Stadtgebiet.
• Zielgruppe: Leben oder arbeiten genug Menschen in der Umgebung, die zu deinem Angebot passen?
• Wettbewerb: Welche anderen Anbieter sind vor Ort – und wie stark sind sie?
• Frequenzbringer: Gibt es Supermärkte, Cafés oder andere Anlaufpunkte in der Nähe, die Menschen anziehen?
• Standortdaten: Lage, Erreichbarkeit, Laufkundschaft, Mietpreise – all das gehört in die Bewertung.

All diese Informationen bilden die Grundlage für eine fundierte Standortentscheidung – und helfen dir dabei, von Anfang an richtig zu planen.

Wie eine Standortanalyse konkret aussehen kann, zeigt das folgende Beispiel:

Ein Beispiel aus der Praxis

Stell dir vor, du möchtest ein kleines Café eröffnen – irgendwo in der Innenstadt. Die erste Location liegt direkt neben einem großen Bürokomplex, aber in einer ruhigen Seitenstraße. Die zweite Option ist an einer viel befahrenen Hauptstraße, umgeben von anderen gastronomischen Angeboten.

Mit einer Standortanalyse findest du heraus:

• Wie hoch ist die Laufkundschaft an beiden Orten?
• Wie viele Wettbewerber gibt es in direkter Umgebung?
• Wie passt die Umgebung zur Zielgruppe (z. B. Pendler vs. Touristen)?

Solche Informationen helfen dir, mit klarem Kopf zu entscheiden – nicht nur aus dem Bauch heraus.

Aber woher bekommst du all diese Informationen überhaupt?

Woher bekommst du die passenden Daten?

Diese Quellen helfen dir bei deiner Standortanalyse:

• Statistisches Bundesamt: Bevölkerungsstruktur, Pendlerbewegungen, Kaufkraft
• IHK / HWK: Branchenreports, Konkurrenzanalysen, Beratung
• Google Maps & Co.: Sichtbarkeit von Wettbewerbern und Frequenzbringern
• Digitale Tools: Standortanalyse-Software mit integrierten Datenbanken

Tipp: Viele Wirtschaftsförderungen bieten kostenlose Unterstützung bei der Analyse – einfach mal nachfragen!

Die häufigsten Fehler bei der Standortwahl

Diese Punkte solltest du unbedingt vermeiden:

• Nur auf günstige Miete achten: Eine schlechte Lage wird durch geringe Fixkosten selten wettgemacht.
• Zielgruppe nicht berücksichtigt: Ist deine Kundschaft wirklich vor Ort?
• Wettbewerb unterschätzt: Zu viele ähnliche Anbieter können dir das Wasser abgraben.
• Keine langfristige Perspektive: Wie entwickelt sich der Standort in den nächsten Jahren?

Eine kluge Standortwahl berücksichtigt all das – nicht nur den ersten Eindruck.

Standort festgelegt – und jetzt? So geht’s weiter

Die Entscheidung für einen Standort ist nur der Anfang. Jetzt kommt es darauf an, Marketing und Vertrieb gezielt auf die Umgebung abzustimmen. Wer seine Kundschaft kennt, kann Angebote, Kommunikation und Öffnungszeiten besser auf sie abstimmen.

So sparst du nicht nur Geld, sondern arbeitest auch langfristig erfolgreich.

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